Aus der Sicht von potentiellen Assistenznehmenden
Wie finde ich Assistenten?
Es gibt spezielle Assistenzbörsen im Internet. Darüber hinaus empfiehlt sich die Suche z.B. über eBay-Kleinanzeigen und regionale Zeitungen. Grundsätzlich solltest du dir überlegen, wie groß das Einzugsgebiet für deine Assistenten sein soll und entsprechend inserieren.
Wer trägt die Verantwortung?
Im Arbeitgebermodell bist du derjenige, der die Verantwortung trägt. Wenn du das nicht möchtest, kannst du auf einen Assistenzdienst ausweichen. Damit gibst du aber auch die Weisungsbefugnis gegenüber deinen Assistenten an den Assistenzdienst ab. Beim Arbeitgebermodell gibt es aber auch die Möglichkeit Teile der Verantwortung, wie z.B. die Lohnabrechnung an entsprechende Dienste abzugeben.
Was mache ich, wenn ein/e Assistent*In krank ist?
Meist wird die Vertretung aus dem Team heraus organisiert. Da die zusätzlich geleistete Arbeitszeit im Arbeitgebermodell extra vergütet wird, ergibt sich auch für den Assistenten ein Ansporn einzuspringen. Im Arbeitsvertrag kann man vereinbaren, dass die Assistenten im Urlaubs- oder Krankheitsfall Mehrarbeit leisten müssen.
Wie groß ist der Aufwand sich in die Belange des Assistenzmodells einzuarbeiten?
Aller Anfang ist schwer. Kaum einer wird in der Lage sein aus dem Stand einen Betrieb mit mehreren Mitarbeitern zu leiten. Du solltest in jedem Fall versuchen Hilfe zu holen, wie z.B. von anderen Arbeitgebern*Innen, die in dem Bereich bereits Erfahrung haben. Ein eingespieltes Assistenzmodell verursacht weniger organisatorischen Aufwand als du denkst. Mit ca. 4 – 5 Stunden im Monat bist du dabei.
Wer übernimmt die Einarbeitung der Assistenten?
Zweck der Einarbeitung ist insbesondere, die pflegerischen Aspekte weiterzugeben. Meist ist das ein gleitender Übergang. Manche bevorzugen bei der Einarbeitung von neuen Mitarbeiter*Innen eine erfahrene Assistentin, die die Einweisung übernimmt, manche machen das auch lieber komplett selbst. Eine Einarbeitung kann wenige Stunden dauern, in manchen Fällen auch mehrere Wochen.
Wie wird meine Assistenz finanziert?
Es gibt sehr viele potentielle Geldgeber: Unfallversicherung, Krankenkasse, Pflegekasse, Integrationsamt, Sozialamt usw. Die Zusammensetzung der verschiedenen Kostenträger hängt von der persönlichen Situation ab und sollte im Einzelfall im Rahmen einer unabhängigen Beratung geklärt werden. Dort erhältst du auch weitere Informationen, wo du entsprechende Anträge stellen musst. Sollte der Sozialhilfeträger einer der möglichen Kostenträger sein, dann gelten die besonderen sozialhilferechtlichen Bestimmungen, d.h. Anrechnung von Einkommen und Vermögen.
Wo kann ich mich beraten lassen?
Es gibt bundesweit eine ganze Reihe von Beratungsstellen, z.B. die Zentren für Selbstbestimmtes Leben. Überregionale zentrale Ansprechstelle ist u.a. das Netzwerk für Inklusion, Teilhabe, Selbstbestimmung und Assistenz. Für Rheinland-Pfalz und Südhessen wende dich bitte an RMI e.V., für Berlin und die neuen Bundesländer Assistenz.de und akse e.V., Bayern VbA, … usw.